Wednesday, February 21, 2007

Abschlussbericht Weihnachtsaktion



Wir sind nunmehr seit mehr als 1 Monat wieder zuhause, die Erinnerungen beginnen bereits zu verblassen. Damit dies nicht so schnell passiert, gibt es diesen Blog. Er war nicht nur für euch immer Informationsquelle über unsere Aktivitäten, er wird für uns ein Tagebuch bleiben, mit dem wir die Erinnerung an unser Peru, so wie wir es kennengelernt haben, aufrecht erhalten.

Dies wird nun der letzte Bericht sein, und damit es auch ein würdiger ist, hab ich mir unser Sozialprojekt für zum Schluss aufgehoben.

An dieser Stelle noch einmal einen großen Dank an alle, die so fleißig mitgespendet haben. Eine Auflistung der Namen findet sich bereits weiter unten.

In den letzten Wochen unseres Aufenthaltes lief das ganze schon sehr gut an, es wurde bereits einige Male gekocht und das Essen verkauft oder damit die Arbeitskräfte gestärkt. Wir hatten das Gefühl, dass die Frauen dieses Clubs das wirklich wollen, somit war unser Teil getan. Wir ließen noch etwas Geld dort, um im Falle des Falles noch etwas zu besorgen. Jedoch teilten wir ihnen klar mit, dass sie alles haben und von nun an es nur noch an ihnen liegt. Unser Freund Cesar wird sich noch weiter engagieren und ein bisschen aufpassen, dass sich unsere Idee nicht im Sande verläuft.
Nachfolgend die Auflistung aller Ausgaben die wir hatten:











Der übriggebliebene Betrag von 607 Soles (ca. 150 EUR) werden wir an eine wohltätige Organisation spenden.
Jetzt bewundert noch die letzten Fotos und besinnt euch darauf wie gut es uns allen eigentlich geht.

Ich bedanke mich bei allen, die sich die Zeit nahmen unseren Blog zu lesen und sich für unsere Unternehmungen interessierten.


Machts gut!
Danke!












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Tuesday, February 06, 2007

Das Dschungelcamp

Nachdem in Iquitos Sabine und Marco (Freunde von Stefan) dazu gestoßen sind, ließen wir uns noch auf ein richtiges Abenteuer ein. Wir buchten eine 4 tägige Tour in den Amazonas und nach reiflicher Überlegung entschieden wir uns für ein Camp, das ca. 100 km außerhalb Iquitos liegt.
Wir packten also nur das Notwendigste ein, und bestiegen ein kleines Motorboot. 3 1/2 h lang ging es zuerst den Amazonas hinauf und dann in einen Nebenfluss. Da durch die starken Regenfälle das Wasser so schnell gestiegen war und angeschwemmte Wasserpflanzen den Fluss dichtmachten, konnten wir nach gewisser Zeit den Nebenfluss nicht mehr mit dem Motorboot befahren. So mussten wir auf einen Einbaum umsatteln und noch 2 bis 3 Stunden quer durch den Dschungel zum Camp paddeln.

Das war ganz bestimmt schon mal der viel bekannte Sprung ins kalte Wasser. Wir waren also sehr froh, das Camp dann doch irgendwann zu erreichen. Zu unserer großen Freude standen sogar Betten auf einer der Plattformen, das gesamte Camp war genau so wie man sich so ein Amazonascamp vorstellt. Mit Stroh überdachte Plattformen, die auf hohen Stelzen über dem Wasser thronen. Und alles inmitten unberührter, tropischer Umgebung.
Rund um das Camp gabs bereits allerhand zu sehen, farbenprächtige Vögel, Papageien, einen Affen, Fledermäuse, und natürlich auch Spinnen.
Spinnen gibt es im Amazonas zu Hauf, also alle die mit Spinnen nicht so gut können, denen sei von so einem Trip abgeraten.

Am ersten Tag machten wir eine 2 stündige Wanderung durch das Waldgebiet, welches noch nicht überflutet war. Wir beobachteten einige Vögel, sahen Affen, und wurden von hunderten Mosquitos verfolgt.
Diese Mosquitos sind mit Abstand das nervigste im Amazonas, da ist es sehr ratsam, sich immer mit Insektenschutzmittel einzureiben und lange Kleidung zu tragen. Da das alles aber auch nur bedingt hilft, lief ich am Schluss nur noch mit meiner Goretex Jacke herum! Das Material ist so fest, dass sie da nicht durchstechen können. Jedoch ist das auch alles andere als angenehm, wenn man bei 40 ° ein lange Jacke anhat.


Nach einigen Trips durch den Dschungel zu Fuss oder mit dem Einbaum, erlebten wir noch ein weiteres Highlight. Eine nächtliche Kaimansuche. Kaimane sind eine Krokodilart und können im Amazonas bis zu 7 m groß werden. So paddelten wir mucksmäuschenstill durch den nächtlichen Urwald, der bis zum Aufgang zum Mond stockdunkel war. Nur das Licht der Taschenlampe des Führers erhellte die Umgebung ein bisschen.
Da ist uns schon ganz schön das Adrenalin durch den Körper geschossen. Vor allem meinte Paco, der Führer, Kaimane bis 1,5 m Länge kann er mit der Hand fangen.
Leider sind sie uns immer wieder durch die Lappen gegangen, ich konnte einmal einen aus etwas Entfernung erkennen. Aber ganz ehrlich, ich seh lieber keinen Kaiman aus der Nähe, als einen 7 m langen!!!!!

Unsere weiteren Erlebnisse waren noch Piranhas fischen, ein kleines Survivaltraining im Urwald, Baden im Amazonas bzw. schwimmen mit den Piranhas und Beobachtung von Faultieren.

Die letzte Nacht verbrachten wir nicht mehr im Camp, sondern bereits in einem Einheimischen Dorf. Das war notwendig, da wir sonst nicht rechtzeitig in die Stadt zurückgekommen wären, weil ja die Flüsse verstopft waren.
Dies war auch eine besondere Erfahrung, da wir einen richtigen Einblick in das Leben der Amazonasbewohner bekamen. Man darf jetzt aber nicht die Vorstellung von Ureinwohnern im Baströckchen haben, sondern diese Menschen sind bereits zivilierst, tragen Jeans, etc. Sie leben halt im Einklang mit der Natur, haben keine Stress und leben vom Handel mit Früchten oder anderen Sachen.
Wir übernachteten im Haus unseres Kochs und vor Sonnenuntergang fuhren wir mit dem Einbaum raus auf den Fluss um Delfine zu beobachten. Im Amazonas gibt es 2 Arten von Delfinen, graue und rosane!

Am letzten Tag fuhren wir weiter den Amazonas hoch, um noch einmal Delfine zu sehen und mit einer abschließenden Wanderung in ca. 3 h die Straße nach Iquitos zu erreichen. Wie es natürlich geschehen musste, schüttete während unserer Wanderung ordentlich und wir waren bis auf die Unterhosen nass.

Ein perfekter Abschluss für unseren Trip!!

Hier noch einmal in der Zusammenfassung welche Tiere wir gesehen haben:

Affen, Papageien, andere Vögel, Spinnen, Schlangen, Faultiere, Delfine, Chamäleon, (fast) Kaimane, Piranhas, Termiten, Fledermäuse, (Kampf-)Mosquitos, Schmetterlinge.

Und nicht zu vergessen, die einzigarte Flora. Bäume so groß wie ein Wolkenkratzer mit einem Durchmesser von zig Metern. Ganz wilde Baumkonstruktionen und Pflanzen, die ganz außergewöhnliche Wirkstoffe haben. So kosteten wir einmal eine Blüte einer Pflanze und uns wurde der ganze Mund taub. Der Führer erzählte uns, dass diese Pflanze als Betäubungsmittel hier verwendet wird. Nur anhand dieses Bsp. kann man erkennen, welches Wissen und Möglichkeiten diese Völker in Bezug auf Medizin haben.




































Wednesday, January 31, 2007

Iquitos und die Lagune Quistococha

Am 30. Dezember gelangten wir dann nach 2 tägiger Fahrt mit dem Boot nach Iquitos. Iquitos liegt schon fast am Äquator und inmitten des Regenwaldes. Es ist schon unglaublich, dass sich an dieser entlegenen Stelle eine Stadt mit 250 000 Einwohner gebildet hat. Wie bereits erwähnt, ist die Stadt ja nur per Boot oder Flugzeug zu erreichen. Die geplante Straße nach Iquitos hat es nie weiter als nach Yurimaguas geschafft, also 500 km weiter südlich.

Das Stadtbild Iqutios´ ist geprägt durch die typischen Häuserl die man sonst auch von den Städten Perus kennt, nur zum Unterschied ist alles sehr viel grüner und wirkt somit freundlicher. Das kleine Stadtzentrum ist sehr hübsch und auch die Flusspromenade wurde touristisch angelegt. Generell gibt es in Iquitos sehr viel Tourismus. Ein großes Problem in Iquitos ist ganz bestimmt die große Hitze, die aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit noch verschlimmert wird. Temperaturen bis 40° und darüber sind da keine Seltenheit, man schwitzt sogar im Sitzen. Vom Regenwald selbst bekommt man im Iquitos selbst kaum was mit, da muss man schon aus der Stadt raus um ein bisschen Regenwald Luft zu schnuppern.

An Sehenswürdigkeiten hat die Stadt nicht viel zu bieten, sie lebt hauptsächlich vom Urwaldtourismus. Es gibt einen großen Markt, auf dem alle uns bekannten oder unbekannten Früchte und Pflänzchen angeboten werden und einen Stadtteil namens Belen, der ursprünglich von den Einheimischen gegründet wurde, die am schnell wachsenden Tourismus in Iquitos teilhaben wollten. Die Besonderheit dieses Stadtteiles ist, dass sie unterhalb der Stadt im Flussgebiet liegt und somit alle Häuschen auf bis zu 4 m hohen Pfählen stehen. Dies ist notwendig, da in der Regenzeit der Wasserspiegel derart stark ansteigt, dass man nur mehr mit Booten zwischen den Häusern umherfahren kann.

Eine weitere Sehenswürdigkeit liegt ca. 15 km ausserhalb der Stadt, eine Lagune mit dem Namen Quistococha. Man nimmt also ein Motortaxi und fährt knappe 20 min auf einer gut asphaltierten Straße durch eine schöne grüne Landschaft, ähnlich wie unserer. Jedoch ist nach wie vor nichts vom richtigen Urwald zu sehen.
Angekommen dort, zahlt man ein bisschen was an Eintritt und darf sich nebem dem Badevergnügen auch dem dazugehörigen Zoo widmen. Die Lagune liegt inmitten eines Regenwaldgebietes, das noch sehr unberührt aussieht. Tiere gibts hier zwar nur im angehörigen Zoo zu sehen, aber bei einem Rundgang bekommt man schon eher das Gefühl im Dschungel zu sein. Das Wasser ist angenehm warm und mit dem fast weißem Sand unter den Füßen kann man so richtig entspannen.


Ganz besonders gefallen hat uns auch, dass man viele kleinere Tiere in ihrer gewohnten Umgebung beobachten kann, z.B. verschiedenste Schmetterlinge oder die Blattschneideameisen.